Arteriosklerose und Gefäß-Check
Arteriosklerose Untersuchungen - Warum ist die Vorsorgeuntersuchung so wichtig?
Die Arteriosklerose ist eine häufige Gefäßerkrankung. In den Statistiken zu Todesursachen stehen Erkrankungen, die von geschädigten Gefäßen herrühren in Deutschland an erster Stelle. Mehr als die Hälfte der zur medizinischen Betreuung zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel wird für die Behandlung der Arteriosklerose ausgegeben.
Der Gefäß-Check dient zur frühzeitigen Erkennung von Gefäßveränderungen und kann somit Folgeschäden durch rechtzeitig eingeleitete Therapien verhindern.
Was ist Arteriosklerose?
Arteriosklerose, im Volksmund auch „Gefäßverkalkung“ genannt, ist eine zunächst „stille“ oder „schleichende“ Veränderung der arteriellen Gefäße.
Sie wird als eine multifaktorielle Erkrankung angesehen, bei welcher Ablagerungen in der Gefäßwand auftreten und hierdurch den inneren Gefäßdurchmesser verringern. Das Blut kann dann nicht mehr richtig und ausreichend fließen, was zu Durchblutungsstörungen bis hin zu Infarkten führen kann.
Dr. med. Holger-Burghart Töpfer
Symptome der Arteriosklerose:
Bei Veränderungen der Herzkranzgefäße wird der Herzmuskel nicht ausreichend durchblutet. Als Symptome können sich unter anderem ein Druckgefühl im Brustkorb oder linksseitige Brust- oder Schulterschmerzen einstellen. Meist mit Ausstrahlung in den linken Arm, in den Hals oder auch in den Rücken.
Beim Schlaganfall sind die hirnversorgenden Arterien verändert. Es kann zu vorübergehenden oder dauerhaften neurologischen Ausfallsymptomen kommen. Diese sind von dem Ort und dem Ausmaß der Minderdurchblutung des Gehirns abhängig.
Bei der arteriellen Verschlusskrankheit, bei der die Becken- und Beingefäße betroffen sind, kann es zunächst zu Muskelschmerzen im Ober- und Unterschenkel kommen, die, je nach Ausmaß, noch durch Bewegungspausen kurzfristig verschwinden können (sogenannte Schaufensterkrankheit). In fortgeschrittenen Fällen kann es schlimmstenfalls zum Absterben von Gewebe z.B. der Zehen kommen.
Bei Bluthochdruckleiden kann es notwendig sein, die Nierenarterien zu untersuchen. Es kann sein, dass Engstellen an den Abgängen der Nierenarterien zu Bluthochdruck führen.
Risikofaktoren der Arteriosklerose
- fett- und kalorienreiche Ernährung
- Übergewicht
- Bewegungsmangel
- genetische Veranlagung
- Rauchen
- erhöhter Blutdruck
- erhöhte Blutfettwerte
- Diabetes mellitus
Wie wird die Arteriosklerose diagnostiziert?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, Gefäße zu untersuchen und darzustellen.
Je nach Fragestellung werden auch indirekte oder funktionelle Untersuchungen zur Einschätzung der Gefäßveränderungen, wie z.B. ein Belastungs-EKG oder die Messung der schmerzfrei zurückgelegten Gehstrecke, herangezogen.
Zur Abschätzung des Risikos für das Vorliegen einer Herzkranzgefäßerkrankung bieten wir die Coronarkalk-Messung mit der Computertomographie an. Sollte sich bei dieser Untersuchung ein erhöhtes Risiko ergeben, kann eine weitere Abklärung durch ein nuklearmedizinisches Verfahren (Myokardszintigraphie) erfolgen.
Für die anderen Gefäßregionen führen wir als Screening-Methode die schmerz- und strahlungsfreie MR-Angiographie (Kernspintomographie) durch, bei der die Gefäße langstreckig dargestellt und von allen Seiten betrachtet werden können. Hierfür ist eine intravenöse Kontrastmittelgabe erforderlich. Die Untersuchungsdauer beträgt ca. 20 Minuten.
Sollte eine Kernspintomographie bei Ihnen nicht möglich sein (z.B. Herzschrittmacher), kann alternativ eine CT-Angiographie (Computertomographie) erfolgen.
Ist die Arteriosklerose behandelbar?
Grundsätzlich besteht bei allen frühen arteriosklerotischen Veränderungen die Möglichkeit einer Rückbildung, wenn die schädigenden Faktoren, wie erhöhter Bluthochdruck, Cholesterinerhöhung, Diabetes, Übergewicht und Rauchen, ausgeschaltet bzw. vermieden und präventive Maßnahmen, wie z.B. Sport und gesunde Ernährung, eingeleitet werden.
Bei fortgeschrittenen Gefäßverengungen sind meistens medizinische Eingriffe zur Erwei-terung des Gefäßdurchmessers und der Wiederherstellung des Blutflusses notwendig.