Myocardszintigraphie

Herzszintigraphie in München

Was ist eine Myocardszintigraphie?

Mit der Myocardszintigraphie (Herzszintigraphie) kann man die Durchblutung, die Vitalität und die Funktion des Herzmuskels beurteilen. So kann z.B. bei erhöhten Risikofaktoren (Hypertonus, Diabetes, Fettstoffwechselstörungen, Fettleibigkeit oder bereits bekannter koronarer Herzerkrankung (KHK)) die Vorhersagewahrscheinlichkeit für das Risiko eines Herzinfarktes besser abgeschätzt werden. Es können regionale Durchblutungsstörungen des Herzmuskelgewebes bis hin zum Narbengewebe nach Herzinfarkt nachgewiesen werden. Die Flusswirksamkeit einer Stenose (Enge) in den Herzkranzgefäßen kann bezüglich des Risikos, dadurch einen Herzinfarkt zu erleiden, abgeschätzt werden. Auch bei einem unklarem EKG Befund oder unklarem Herzechobefund kommt die Herzszintigraphie zum Einsatz.

Dr. Manthey und Dr. Schmid stehen vor einem weißen Behandlungsgerät, beide tragen graue Poloshirts und besprechen einen Nuklearmedizinischen Befund zur NUK Nierenszintigraphie. Der rechte Mann hält die Unterlagen vor sich in der linken Hand. Der linke Mann hat blonde Haare und sonnengebräunte Haut, der rechte Mann dunkle kurze Haare. Beide blicken freundlich in die KameraMit der Myocardszintigraphie (Herzszintigraphie) kann man die Durchblutung, die Vitalität und die Funktion des Herzmuskels beurteilen.

Dr. med. Niklas Manthey und Dr. med. Rupert Schmid

Alles, was Sie über Myokardszintigraphie wissen müssen

Die Myokardszintigraphie, auch bekannt als Herzszintigraphie, ist ein diagnostisches Verfahren, das zur Bewertung der Durchblutung und Funktion des Herzmuskels verwendet wird. Sie bietet wertvolle Informationen über die Herzgesundheit und kann bei verschiedenen kardiovaskulären Erkrankungen eingesetzt werden. Hier erfahren Sie alles über die Indikationen für eine Myokardszintigraphie, den Ablauf des Verfahrens sowie wichtige Dinge, die Sie vor und nach der Untersuchung beachten sollten.

Wann benötigt man eine Myokardszintigraphie?

  1. Auffälliges Belastungs-EKG: Ein auffälliges Belastungs-EKG kann ein Hinweis auf Durchblutungsstörungen des Herzmuskels sein. Wenn das EKG während einer Belastungstestung Anomalien zeigt, kann eine Myokardszintigraphie bei ihrer Radiologie weiterführende Informationen liefern, um festzustellen, ob diese Anomalien auf eine Herzerkrankung hinweisen.
  2. Verdächtige Symptome: Zu den Symptomen, die eine Myokardszintigraphie rechtfertigen können, gehören Brustschmerzen (Angina pectoris), Atemnot, ungewöhnliche Müdigkeit oder Schwäche, insbesondere bei körperlicher Aktivität, sowie andere Anzeichen einer möglichen Herzerkrankung. Diese Symptome können auf Durchblutungsstörungen oder andere Probleme mit dem Herzmuskel hinweisen.
  3. Bekannte Herzerkrankung des Patienten: Patienten, bei denen bereits eine Herzerkrankung diagnostiziert wurde, können von einer Myokardszintigraphie profitieren, um den Verlauf ihrer Erkrankung zu überwachen oder um weitere Informationen über die Durchblutung und Funktion ihres Herzmuskels zu erhalten. Zu den Herzerkrankungen, die eine Myokardszintigraphie rechtfertigen können, gehören koronare Herzkrankheit, Herzinsuffizienz, Herzklappenerkrankungen und andere strukturelle Herzprobleme.

Wie wird eine Herzszintigraphie durchgeführt?

Die Herzszintigraphie ist ein nicht-invasives Verfahren, das in der Nuklearmedizin hier in unserer Radiologie in München am Standort West von erfahrenen Nuklearmedizinern durchgeführt wird. Der Ablauf umfasst im Allgemeinen folgende Schritte:

  1. Vorbereitung: Vor der Untersuchung sollten Sie Ihre Radiologin oder Radiologen über alle Medikamente informieren, die Sie einnehmen, insbesondere über Herzmedikamente. Einige Medikamente müssen möglicherweise vor der Untersuchung abgesetzt werden. Es wird empfohlen, leicht zu essen und ausreichend Flüssigkeit zu trinken, bevor Sie zur Untersuchung kommen. Sie sollten auch bequeme Kleidung tragen.
  2. Injektion des radioaktiven Kontrastmittels: Während der Untersuchung wird Ihnen von unserer MTRA ein radioaktives Kontrastmittel in eine Vene injiziert. Dieses Kontrastmittel gelangt in den Blutkreislauf und wird von den Herzmuskelzellen aufgenommen. Es sendet schwache Gammastrahlen aus, die von einem speziellen Kamera-System aufgezeichnet werden.
  3. Bildaufnahme: Nach der Injektion des Kontrastmittels werden mehrere Bilder Ihres Herzens aus verschiedenen Blickwinkeln aufgenommen. Diese Bilder zeigen die Verteilung des Kontrastmittels im Herzmuskel und ermöglichen es den Radiologen und Radiologinnen, die Durchblutung und Funktion des Herzens zu bewerten.
  4. Interpretation der Ergebnisse: Die aufgenommenen Bilder werden von unseren erfahrenen Radiologen analysiert und befundet. Abhängig von den Ergebnissen der Untersuchung können weitere diagnostische oder therapeutische Maßnahmen empfohlen werden.

Das müssen Sie bei einer Herzszintigraphie beachten

  1. Vorbereitung: Wie bereits erwähnt, ist es wichtig, Ihren Arzt über alle Medikamente zu informieren, die Sie einnehmen. Einige Medikamente können die Ergebnisse der Untersuchung beeinflussen und müssen möglicherweise vorübergehend abgesetzt werden. Es wird empfohlen, vor der Untersuchung leicht zu essen und ausreichend Flüssigkeit zu trinken, um Dehydrierung zu vermeiden.
  2. Ablauf: Die Herzszintigraphie ist in der Regel schmerzlos und dauert etwa 1 bis 2 Stunden. Sie müssen während der Untersuchung ruhig liegen, während die Bilder aufgenommen werden. Es ist wichtig, sich während der gesamten Untersuchung still zu verhalten, um klare Bilder zu erhalten.
  3. Nebenwirkungen: Die meisten Patienten haben keine Nebenwirkungen nach einer Myokardszintigraphie. In seltenen Fällen kann es zu leichten Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder allergischen Reaktionen auf das Kontrastmittel kommen. Wenn Sie irgendwelche ungewöhnlichen Symptome bemerken, sollten Sie Ihren Arzt informieren.

Weitere Informationen zur Kontrastmittelgabe finden Sie hier!

Insgesamt ist die Myokardszintigraphie ein wertvolles diagnostisches Verfahren zur Beurteilung der Durchblutung und Funktion des Herzens. Indem sie Informationen liefert, die mit anderen bildgebenden Verfahren nicht erhältlich sind, kann sie dazu beitragen, kardiovaskuläre Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und angemessene Behandlungen einzuleiten. Wenn Sie weitere Fragen zur Myokardszintigraphie haben, können Sie jederzeit mit uns sprechen.

Unauffällige Myokardszintigraphie: Eine schonende Alternative zum Herzkatheter?

Die Diagnostik einer koronaren Herzkrankheit (KHK) spielt eine zentrale Rolle. Traditionell wird hier oft ein Herzkatheter eingesetzt, eine invasive Untersuchungsmethode, die jedoch nicht ohne Risiken ist. Doch gibt es auch weniger invasive Alternativen? Die Myokardszintigraphie bietet eine solche Möglichkeit.

Vorteile einer Myokardszintigraphie

Einer der größten Vorteile der Myokardszintigraphie ist ihre Nicht-Invasivität. Im Gegensatz zum Herzkatheter, der das Einführen eines Katheters in die Herzkranzgefäße erfordert, kommt die Szintigraphie ohne solche invasiven Eingriffe aus. Dies reduziert das Risiko für Komplikationen wie Blutungen, Gefäßverletzungen oder allergische Reaktionen auf das Kontrastmittel.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Komfort für den Patienten. Die Untersuchung ist weitgehend schmerzfrei und erfordert lediglich, dass der Patient für die Dauer der Aufnahme ruhig liegt. Auch die psychologische Belastung ist deutlich geringer, da viele Patienten die Vorstellung, invasiv mit einem Führungsdraht und einem Katheter über die Arterien und der großen Körperschlagader (Aorta) als beängstigend empfinden.

Klinische Implikationen

Wenn die Ergebnisse der Myokardszintigraphie unauffällig sind, kann in vielen Fällen auf einen Herzkatheter verzichtet werden. Dies ist besonders bedeutsam, da viele Herzkatheter-Untersuchungen aufgrund von Verdachtsdiagnosen und nicht auf den Boden von konkreten Befunden durchgeführt werden. Die Myokardszintigraphie bietet hier eine fundierte Diagnostik, die helfen kann, unnötige invasive Maßnahmen zu vermeiden.

Die Myokardszintigraphie ist ein wertvolles Tool in der Diagnostik der koronaren Herzkrankheit. Durch ihren nicht-invasiven Charakter bietet sie eine sichere und patientenfreundliche Alternative zum Herzkatheter, besonders wenn es darum geht, das Vorliegen einer chronischen KHK auszuschließen. Natürlich ersetzt sie nicht in allen Fällen die Katheteruntersuchung, besonders bei akuten Thoraxbeschwerden oder wenn bereits eine KHK bekannt ist. Doch für viele Patienten könnte sie den Weg zu einer schonenderen und angstfreieren Diagnose ebnen.

Für Ärzte und Patienten gleichermaßen bietet die Myokardszintigraphie eine Chance, die Häufigkeit invasiver Verfahren zu minimieren, ohne dabei die Qualität der Herzdiagnostik zu kompromittieren. Ein wichtiger Schritt hin zu einer patientenzentrierteren Medizin.