Schultereckgelenksprengung: Diagnose & Behandlung

Schultereckgelenksprengung: Diagnose & Behandlung | Radiologie München Süd West Eine Schultereckgelenksprengung ist eine häufige Sportverletzung im Winter wie im Sommer. Alles über Symptome, Diagnosen und Behandlung finden Sie hier! Arztgespräch mit Patienting Dr. Rupert Schmid an einem Schreibtischh.

Schultereckgelenksprengung: Ursachen, Symptome & Behandlung

Das Schultereckgelenk, auch als AC-Gelenk (Acromioclaviculargelenk) bekannt, spielt eine entscheidende Rolle in der Funktionalität der Schulter. Eine Schultereckgelenksprengung kann zu erheblichen Beeinträchtigungen führen. In diesem Blogbeitrag werden wir die Ursachen, Symptome und die effektive Behandlung dieser Verletzung näher beleuchten.

Symptome: Schultereckgelenk, Schlüsselbein steht hoch, Schmerzen

Ein deutliches Anzeichen einer Schultereckgelenksprengung ist, dass das Schultereckgelenk insbesondere das Schlüsselbein ungewöhnlich hoch steht. Dieses Symptom ist oft mit starken Schmerzen verbunden, da die normalen anatomischen Strukturen durch die Verletzung beeinträchtigt werden. Betroffene berichten häufig über eine eingeschränkte Beweglichkeit und Schmerzen bei bestimmten Schulterbewegungen.

Diagnose: So wird eine Schultereckgelenksprengung nachgewiesen

Die Diagnose einer Schultereckgelenksprengung erfordert eine sorgfältige Untersuchung durch einen erfahrenen Arzt. Bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen oder MRT kommen dabei zum Einsatz, um den Grad der Verletzung zu bestimmen. Ein charakteristisches Merkmal ist eine Fehlstellung im Schultereckgelenk mit auffällig nach oben stehendem Schlüsselbein, das auf den ersten Blick sichtbar sein kann. Eine exakte Diagnose ist entscheidend, um eine angemessene Behandlungsstrategie zu entwickeln.

In den meisten Fällen wird nach einem Unfall zunächst eine Röntgenaufnahme der Schulter erforderlich sein, um einen Knochenbruch (knöcherne Verletzung) auszuschließen oder nachzuweisen. Auf dem Röntgenbild können sich bereits Hinweise auf eine Verletzung des Schultereckgelenkes ergeben. Die Ursache für eine Schultereckgelenkssprengung sind Verletzungen der Gelenkkapsel bzw. der Bänder. Zur genauen Abklärung der für die Stabilität wichtigen Bänder kann ein MRT notwendig sein, denn nur mit dieser Methode lassen sich die Kapsel- und Bandstrukturen exakt darstellen. Auch Muskelverletzungen wie Muskelfaserrisse oder Muskelbündelrisse sind oft gängige Begleitverletzungen und können mit einem MRT genau beurteilt werden. Zudem sind bei höhergradigen AC-Gelenkssprengungen zusätzliche Verletzungen des Schultergelenkes häufig, welche ebenfalls durch eine Kernspintomographie diagnostiziert werden können. Bei einem Bruch des Schultereckgelenkes kann es zudem sinnvoll sein, die genaue Frakturausdehnung durch eine CT (Computertomographie), welche knöcherne Strukturen sehr gut darstellt, zu beurteilen.

Ursachen für Schultereckgelenksprengung

Die Ursachen für eine Schultereckgelenksprengung können vielfältig sein und oft mit traumatischen Ereignissen in Verbindung stehen. Zu den häufigsten Ursachen zählen:

  1. Traumatische Stürze

    Ein plötzlicher Sturz auf die Schulter, sei es beim Sport, im Alltag oder bei Unfällen, kann zu einer Überlastung des Schultereckgelenks führen und eine Sprengung verursachen.

  2. Direkte Stöße oder Schläge

    Ein direkter Schlag oder Stoß gegen die Schulter, insbesondere gegen das Schlüsselbein, kann die Bänder im Schultereckgelenk überdehnen oder reißen.

  3. Sportverletzungen

    Bestimmte Sportarten erhöhen das Risiko für Schultereckgelenksprengungen. Hierzu zählen vor allem Kontaktsportarten wie Rugby, Fußball, Wrestling und Kampfsportarten, bei denen es zu physischem Kontakt und Stürzen kommen kann. Sportarten wie Skifahren und Snowboarden bergen ein erhöhtes Risiko, genauso wie Mountainbiken („über den Lenker absteigen“), Reiten und Tennisspielen.

  4. Unkontrollierte Schulterbewegungen

    Schnelle und unkontrollierte Bewegungen der Schulter, insbesondere bei gestrecktem Arm, können das Schultereckgelenk überlasten und zu Verletzungen führen.

  5. Verkehrsunfälle

    Unfälle im Straßenverkehr, bei denen die Schulter gegen harte Oberflächen prallt, können ebenfalls Schultereckgelenksprengungen verursachen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Häufigkeit und Schwere der Verletzungen je nach den individuellen Umständen und Risikofaktoren variieren können.

Therapie: So wird eine Schultereckgelenksprengung behandelt

Therapie: So wird eine Schultereckgelenksprengung behandelt

Die Behandlung einer Schultereckgelenksprengung richtet sich nach dem Schweregrad der Verletzung, der in die Kategorien Tossy 1, 2 und 3 unterteilt wird.

Tossy 1 bezieht sich auf eine Teilruptur (Teilriss) und Zerrung der Bänder, bzw der Kapsel im Schultereckgelenk. In diesen Fällen erfolgt in der Regel eine konservative Behandlung, die Ruhe, physiotherapeutische Übungen und schmerzlindernde Medikamente umfasst. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Schmerzen zu reduzieren und die normale Funktion des Gelenks wiederherzustellen.

Bei Tossy 2 handelt es sich um eine Ruptur (Riss) und Zerrung einzelner Bänder und der Gelenkkapsel im Schultereckgelenk. In einigen Fällen kann eine konservative Therapie ausreichend sein, aber je nach Ausmaß der Verletzung kann auch eine operative Stabilisierung des Gelenks erforderlich sein. Die Entscheidung zwischen konservativer und chirurgischer Behandlung wird individuell getroffen, basierend auf Faktoren wie Alter, Aktivitätslevel und Schwere der Verletzung.

Tossy 3 bezeichnet eine vollständige Ruptur der Bänder, oft mit Begleitschäden an den umliegenden Strukturen. Hier ist eine operative Intervention in der Regel unumgänglich, um das Schultereckgelenk zu rekonstruieren und die normale Funktion wiederherzustellen. Nach der Operation ist eine sorgfältige Rehabilitation notwendig, um die volle Beweglichkeit und Kraft in der Schulter wiederzuerlangen. In jedem Fall ist eine genaue Diagnose entscheidend, um die optimale Behandlungsstrategie für die individuelle Situation zu bestimmen.

Heilungsdauer Schultereckgelenk

Die Heilungsdauer einer Schultereckgelenksprengung variiert je nach Schweregrad der Verletzung und der gewählten Behandlungsmethode. Bei konservativer Therapie kann es mehrere Wochen dauern, bis die Schmerzen nachlassen und die volle Beweglichkeit wiederhergestellt ist. Bei einer operativen Intervention ist der Vorteil für den Patienten, dass das Schultergelenk sehr schnell wieder bewegt werden kann, um einer Schultersteife entgegen zu wirken und die Muskulatur wieder aufzubauen. Eine konsequente physiotherapeutische Betreuung ist wichtig, um die therapeutischen Maßnahmen zu unterstützen und bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.

Fazit

Die Schultereckgelenksprengung ist eine schmerzhafte Verletzung, die das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen kann. Eine frühzeitige Diagnose und angemessene Behandlung sind entscheidend für eine erfolgreiche Genesung. Betroffene sollten bei auftretenden Symptomen sofort medizinischen Rat suchen, um mögliche Komplikationen zu vermeiden. Mit der richtigen Behandlung und ausreichender Zeit zur Heilung können viele Menschen nach einer Schultereckgelenksprengung ihre normale Lebensqualität wiedererlangen.