Ü60 – Fragen

Ü60, welche Behandlungen sind sinnvoll. Diese Fragen beantwortet Ihnen Dr. med Thomas Bauer, Facharzt für Radiologie

 

Welche Vorsorgeuntersuchungen sind aus ärztlicher Sicht für den Mann/ die Frau Ü60 ratsam?

Ein ganzheitliches medizinisches Vorsorgekonzept sollte immer auch radiologische Vorsorgeuntersuchungen beinhalten. Sind entsprechende Risikofaktoren, familiäre Häufungen oder Grunderkrankungen vorhanden, helfen spezifische bildgebende Untersuchungen, Krankheiten frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, möglichst noch bevor der Patient Symptome zeigt.

Hierzu gehören etablierte Verfahren wie Röntgenaufnahmen der Lunge, Ultraschall zur Früherkennung einer gefährlichen Aussackung der Hauptschlagader oder die Knochendichtemessung zum Ausschluß einer Osteoporose.

Hochmoderne Verfahren ergänzen diese wichtigen Vorsorgeuntersuchungen. In unseren Praxen bieten wir zum Beispiel die Computertomographie von Lunge oder Herz an, um Krebs oder Engstellen der Herzkranzgefäße frühzeitig zu erkennen. Sehr genaue Diagnosen ermöglicht auch die Magnetresonanztomographie der Prostata zum Ausschluß von Prostatakrebs.

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Mit welchen gesundheitlichen Schwierigkeiten sehen sich ältere Menschen am häufigsten konfrontiert?

Zum einen können körperliche und geistige Leistungsfähigkeiten abnehmen, zum andern treten potentiell lebensbedrohlichen Erkrankungen wie Krebs, Herzinfarkt oder Schlaganfall häufiger auf. Mit bildgebenden Verfahren wie CT und MRT können solche Erkrankungen und Risikofaktoren frühzeitig erkannt werden. Zudem können gut behandelbare Ursachen abnehmender körperlicher oder geistiger Fähigkeiten aufgespürt werden. Als Beispiele wäre hier der Meniskusriß im Knie oder der Altershirndruck zu nennen.

Eine einfache und kostengünstige Knochendichtemessung zur Erkennung von Osteoporose kann älteren Patientinnen viele Schmerzen oder Komplikationen multipler Knochen- oder Wirbelbrüche ersparen.

Ältere Männer belastet oft ein steigender PSA-Wert (Prostataspezifisches Antigen) oder ein auffälliger Tastbefund, weil trotz negativer Stanzbiopsien (Probeentnahmen aus der Prostata) ein Prostatakrebsverdacht über Jahre im Raum steht. Hier schafft die spezielle Prostata-MRT-Untersuchung (mpMRT) Klarheit und kann den Patienten entweder beruhigen oder einer definitiven Behandlung zuführen.

Bei Verschleißerscheinungen stellt sich oft die Frage: konservative oder chirurgische Behandlung? Was hilft bei der Entscheidungsfindung?

Vor jeder Behandlungsentscheidung sollte immer eine exakte Diagnose stehen. Moderne bildgebende Verfahren wie CT und MRT liefern hier einen wesentlichen Beitrag. So gut wie kein Arzt möchte vor einer operativen oder konservativen Therapie auf einen fundierten radiologischen oder nuklearmedizinischen Befund verzichten.

Welche Faktoren spielen bei der Gesunderhaltung des Menschen Ü60 eine besonders zentrale Rolle?

Wesentlicher Bestandteil, nicht nur bei Menschen Ü 60, ist eine gesunde Ernährung mit einer großen Vielfalt an Nährstoffen, Proteinen, Vitaminen und Mineralstoffen. Ebenso wichtig ist es, sich regelmäßig zu Bewegung, denn moderater Sport kann degenerative Prozesse verlangsamen. Trotzdem treten im Alter oftmals krankmachende Faktoren auf, die man leider kaum beeinflussen kann. Deshalb haben regelmäßig wahrgenommene allgemeine und spezifische Vorsorgeuntersuchungen einen sehr hohen Stellenwert.